Viele Fragen zum Wunsch nach einem neuen Stadion

Stadion

CDU und Grüne senden der Stadtverwaltung detaillierten Katalog

CDU und Grüne haben deutlich gemacht, dass sie auch beim Wunsch des SC Preußen Münster nach einem neuen Stadion alle politisch erforderlichen Entscheidungen gemeinsam treffen werden. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Stefan Weber hat in diesem Zusammenhang jetzt gemeinsam mit seinem Grünen-Kollegen Otto Reiners einen Fragenkatalog an die Stadtverwaltung geschickt. Die Vorsitzenden der beiden Rathaus-Bündnispartner möchten im Hinblick auf den angekündigten Zeitpunkt 31. März für städtische Vorschläge zu möglichen Stadionstandorten bald Antworten auf folgende Fragen haben:

1. Wer sind die Investoren, von denen der Verein im Hinblick auf die angekündigte Eigenfinanzierung des Stadions für 40.000 Zuschauern spricht, welche Renditeberechnungen haben die Investoren und wie sieht das Finanzierungskonzept konkret aus?
2. Welche konkreten Erwartungen hat der Verein im Hinblick auf ein Engagement der Stadt gestellt? Dazu gibt es widersprüchliche Aussagen von Vereinsseite. Öffentlich ist massiv die Forderung nach der offensichtlich kostenfreien Bereitstellung eines Grundstücks durch die Stadt erhoben worden (Bild-Zeitung, 1. Dezember 2016). Die Frage der Verkehrsanbindung sowie der Parkplatzvorhaltung ist dabei anscheinend nicht berücksichtigt worden. Im Schreiben des SC Preußen 06 Münster e. V. vom 31. Januar 2017 ist von einer kostenfreien Bereitstellung eines Grundstücks durch die Stadt nicht ausdrücklich die Rede.
3. Wie hoch ist die Summe der städtischen Gesamtinvestitionen nach dem Preußen-Park-Urteil (2000) in das städtische Stadion an der Hammer Straße inkl. der aktuellen Kosten für die Erstellung des Bebauungsplanes?
4. Wie hoch ist die Mindestanzahl der notwendigen Parkplätze für ein 40.000 Zuschauer fassendes Stadion?
5. Welche überschlägigen Aufwendungen sind für die zu schaffende Infrastruktur in Straßen, ÖPNV und SPNV zu erwarten?
6. Welches rechtliche Gebilde wird das vom Verein vorgeschlagene Stadionfinanzierungskonzept haben?
7. Welche Aussagen hat der Verein getroffen, falls der Betrieb des privat finanzierten Stadions auf Dauer nicht gelingt (Insolvenz)?
8. Gibt es öffentliche Förderungsmöglichkeiten (Bund/Land), die einen Neubau bzw. eine alternative Sanierung des städtischen Stadions an der Hammer Straße unterstützen (beispielsweise wie in Bochum, Duisburg, Aachen)?
9. In welchem Verhältnis steht die vom SC Preußen gemachte Flächenforderung von 15 bis 20 Hektar zu den Liegenschaften vergleichbarer Stadien?
10. Welche Raumkapazitäten haben die Stadien von Fußballmannschaften, die in den vergangenen Jahren in Zweit- und Erst-Liga aufgestiegen sind, und welche Wege wurden bei etwaigen Stadionbauten in diesem Zusammenhang verfolgt?
11. Gibt es im Zusammenhang mit der geforderten Zurverfügungstellung von städtischen Liegenschaften und/oder Finanzmittel heute schon erkennbare Hürden durch das sehr restriktiv gehandhabte EU-Beihilferecht (s. aktueller Fall Real Madrid), durch die Gemeindeordnung oder andere rechtliche Vorschriften?
12. Welchen Zeithorizont hat der Verein für den Neubau und der gleichzeitig parallelen Nutzung des städtischen Stadions?
13. Welche konkreten Vorstellungen gibt es im Hinblick auf die vom Verein SC Preußen erwähnte sog. Drittvermarktung eines solchen Stadionbaus?
14. Im neu aufzustellenden Bebauungsplan „Städtisches Stadion Hammer Straße“ wird voraussichtlich von einer Zuschauerkapazität von 20.000 ausgegangen. Wäre bei Realisierung eines Bahnhaltepunktes „Preußen-Stadion“ eine Erweiterung der Kapazitäten vorstellbar? Und wenn ja, wie hoch?
15. Wie sehen die Vorstellungen des SCP im Hinblick auf das notwendige Nachwuchsleistungszentrum aus?
16. Der SCP beabsichtigt eine Auslagerung des Profibereiches; wie weit sind die Vorbereitungen gediehen? Wann erfolgt die Umsetzung?