„Münster muss international erreichbar bleiben“

Weber warnt vor Neoprovinztümelei – „Münster muss international erreichbar bleiben“

 

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Stefan Weber hat sich gegen Äußerungen eines Aktionsbündnisses zum Ausstieg aus dem Flughafen Münster/Osnabrück gewandt, deren größter Anteilseigner die Stadt Münster ist. „Der FMO hat sich als erster deutscher Airport Klimaneutralität bis 2030 zum Ziel gesetzt. Ausgerechnet unserem heimischen Flughafen glauben vermeintliche Klimaschützer in den Rücken fallen zu müssen“, so Weber. Die meisten anderen Verkehrsflughäfen werden erst bis 2050 klimaneutral sein. Der Anteil des innerdeutschen Flugverkehrs an den deutschen CO2-Emissionen beträgt 0,31 Prozent.

In seiner Stellungnahme weist Weber auch darauf hin, dass die vernünftige Stärkung des Bahnverkehrs keine komplette Alternative zum FMO sein kann, da die wichtigsten innerdeutschen Ziele auch künftig nicht annährend gleichwertig per Bahn zu erreichen sein werden. Nach München ist die Fahrtzeit mit fünfeinhalb Stunden plus eine Dreiviertelstunde für Umsteigepassagiere mit der S-Bahn vom Münchener Bahnhof zum dortigen Flughafen viel zu lang. Daran werde auch der von der Deutschen Bahn geplante „Deutschlandtakt 2030“ nichts ändern. Nach Frankfurt gibt es einen durchgehenden ICE von Osnabrück zum Frankfurter Flughafen um 7.30 Uhr, der um 10.50 Uhr Frankfurt erreicht. Bis Passagier und Gepäck dort eingecheckt sind, haben die Flugzeuge Richtung USA und Asien längst abgehoben.

Der aktuelle Finanzierungsbedarf durch den coronabedingten Einbruch des Luftverkehrs sei kein spezifisches FMO-Problem. Nach Expertenberechnungen verzeichnen allein die deutschen Flughäfen 2020 über 2,4 Mrd. Euro Verlust. Die FMO-Pandemiefolgeschäden seien mit etwa 10 Mio. Euro in diesem und dem nächsten Jahr auszugleichen. Gutachten weisen die regionalwirtschaftlichen Vorteile des Flughafens nach. 3.000 Arbeitsplätze hängen vom örtlichen Flughafen ab. Der FMO ermöglicht jährlich 184 Mio. Euro regionaler Wertschöpfung. 32,5 Mio. Euro jährliches Steueraufkommen verdankt die öffentliche Hand der Existenz des FMO.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende verwies auf Stellungnahmen der Industrie- und Handelskammern Nord Westfalen und Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim hinsichtlich der großen Bedeutung des FMO als Standortfaktor für Wirtschaft und Arbeit. „Münsters Unternehmen tragen mit über 300 Millionen Euro Gewerbesteuer ein Drittel des städtischen Haushalts. Für bestehende Arbeitsplätze, für Neuansiedlungen wie die Batterieforschungsfabrik und für die Lebensqualität wäre es eine gefährliche Neoprovinztümelei, nicht mehr international erreichbar zu sein.“