„Münsters Klasse hat sich bei den Grünen nicht genug herumgesprochen“

Weber weist Kritik an Standortentscheidung für Batterieforschungsfabrik zurück

„Bis in die Bundestagsfraktion der Grünen hat sich wohl nicht herumgesprochen, welch erstklassiger Standort Münster ist.“ Mit diesen Worten hat der CDU-Ratsfraktionschef Stefan Weber die Kritik der Grünen an der Standortentscheidung der Bundesregierung für die Forschungsfertigung für Batteriezellen in Münster zurückgewiesen. Die Äußerung der Grünen im Bundestag, die Entscheidung für Münster sei grundlos gefallen, nannte Weber „hanebüchen und die von eigenen baden-württembergischen Interessen geleitete Ignoranz schlechter Verlierer“.

Süddeutsche Bundesländer müssten sich langsam daran gewöhnen, dass ihnen mit Nordrhein-Westfalen und seinem Ministerpräsidenten Armin Laschet ein ernst zu nehmender Konkurrent erwachsen sei. „Es fließt nicht mehr alles nach Süden, sondern wir haben im Westen aufgeholt“, sagte Weber. Ohne die exzellente Arbeit der münsterschen Hochschulwelt und des Teams von Professor Martin Winter wäre „das Riesending“ allerdings nicht hierhergekommen. Weber zeigte sich zuversichtlich, dass die Grünen im Münsterland auf die diskreditierenden Äußerungen aus ihrer Bundestagsfraktion gegen Münster und seine Wissenschaftler eine angemessene Antwort finden werden.

Die Frankfurter Allgemeine hatte am Samstag (21. September) die baden-württembergische Grünen-Bundestagsabgeordnete Anna Christmann mit den Worten zitiert, die Entscheidung für Münster sei „ohne plausible Gründe“ getroffen worden. Das zuständige Bundesforschungsministerium wies die Vorwürfe unverzüglich zurück. Die Bewerbung aus dem baden-württembergischen Ulm war Münster im Juni unterlegen gewesen.

Die Forschungsfertigung Batteriezelle in Münster soll Deutschland bei der Energiespeicherung auf Erfolgskurs bringen. Energiespeicher gelten als Rückgrat neuer Entwicklungen in bedeutenden Wirtschaftszweigen wie der Energie- und der Automobilindustrie. E-Autos etwa benötigen leistungsfähige Batterien für größere Reichweiten. Auch Strom aus erneuerbaren Energien ist auf stationäre Energiespeicher und große Akkus angewiesen. Die Bundesregierung kündigte Ende 2018 einen milliardenschweren Anschub für die Produktion von Batterien und eine verstärkte Kooperation mit Frankreich an. Nun kommen 500 Mio. davon nach Münster und noch einmal 200 Mio. Euro vom Land Nordrhein-Westfalen. „Es darf zusätzlich mit einer ganzen Reihe von Partnerunternehmen gerechnet werden, die schon hier sind oder die es nun nach Münster zieht“, hatte Oberbürgermeister Markus Lewe seinerzeit gesagt.