Kind- und jugendbezogene Armutsprävention

Für den Ausbau der Stadtteilkoordination (Mitte plus 0,25 VZÄ / West plus 0,25 VZÄ /Ost plus 0,25 VZÄ) werden Mittel in Höhe von 52.500 € in den Haushalt 2018 ff eingestellt.

Für alle Maßnahmen, die nachfolgend aufgeführt und beziffert sind, werden Haushaltsmittel in einer Gesamthöhe von 236.500 € für 2018 ff eingestellt.

Die Maßnahmen im Einzelnen:

1. Lebensphase „Rund um Schwangerschaft und Geburt“ (wie Vorlage V 0638/2017)

 

Starthilfe im kommunalen Eigenanteil enthalten

Sure Start (Berg Fidel) im kommunalen Eigenanteil enthalten

Sure Start Kinderhaus 7.000 €

Wellcome 10.000 € 17.000 €

 

Über die Vorlage 0638/2017 hinaus werden Haushaltsmittel für

 

Kinderkrankenschwester Ausbau Präventionskette ab 1. LJ 25.000 €

0,5 Stelle Familienhebamme 30.000 € 55.000 €

für 2018 ff bereitgestellt.

 

Kinderkrankenschwester und Familienhebamme sind zusätzlich zu der vorhandenen Kooperationsvereinbarung über 60.000 € aus Bundesmitteln Frühe Hilfen (Personalkostenförderung) zw. Jugend- und Gesundheitsamt über 2 halbe Stellen Kinderkrankenpflegerin (45.000 €) und Honorare für Familienhebammen (15.000 €), da der Bedarf erheblich gestiegen ist.

 

2. Lebensphase „Rund um die Kita“ (wie Vorlage V 0638/2017)

Familienpaten im kommunalen Eigenanteil enthalten

Aufwind im kommunalen Eigenanteil enthalten

Kinderkrankenschwester für Kinderschutzfälle 25.000 €

KulturmittlerInnen 4.000 € 29.000 €

 

3. Lebensphase „Von der Grundschule bis zur weiterführenden Schule“ (wie Vorlage V 0638/2017)

 

Schulvorbereitung Eichendorffschule Angelmodde

und Ludgerusschule Hiltrup 5.000 €

Social Media Medienkompetenz 8.000 €

Bildungspiloten (Berg Fidel und Angelmodde) 18.000 € 31.000 €

 

4. Lebensphase „Rund um Jugend“

 

Mädchen Fragen? Mädchen Wissen! 3.000 €

Schuldenprävention für Jugendliche und junge Vollj. 8.000 €

Handwerker- und Lebensplanungsprojekt an der

Waldschule Kinderhaus 18.500 €

StilWerk 15.000 € 44.500 €

 

 

 

 

 

 

 

 

5. Innovationsfonds für neue Maßnahmen und Projekte insbesondere für ältere Kinder und Jugendliche 60.000 €

 

Begründung:

 

Gerade die Stadtteilkoordination als strukturelles Element im Rahmen des Gesamtkonzepts einer kind- und jugendbezogenen Armutsprävention ist erwiesenermaßen ein Erfolgsmodell. Die Koordinatorinnen und Koordinatoren sind zu zentralen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern für alle im Stadtteil geworden. Sie knüpfen und pflegen die Netze. Sie erleichtern Kindern, Jugendlichen und Familien die Zugänge zu vorhandenen Angeboten, nehmen Bedarfe wahr und entwickeln mit den Akteuren im Sozialraum entsprechende neue Angebote und Projekte. Daher ist nicht nur der flächendeckende Ausbau der Stadtteilkoordination und die Fortschreibung wirksamer Maßnahmen (s.o.) wichtig, sondern auch, einen Innovationsfonds vorzuhalten, aus dem neue Projekte und Angebote, insbesondere für ältere Kinder, Jugendliche und junge Volljährige finanziert werden können; denn die Notwendigkeit einer konsequenten Weiterentwicklung präventiver Ansätze besteht weiterhin.

Der Betreuungs- und Unterstützungsbedarf von Schwangeren, Müttern & Säuglingen bzw. Kleinkindern in Münster ist in den letzten zwei Jahren kontinuierlich gestiegen. Den Familien aus anderen Kulturkreisen ist das medizinische Versorgungssystem – welche Pflichten (U-Untersuchungen) und Möglichkeiten (z.B. Impfungen) damit verbunden sind - nicht bekannt. Sie müssen trotz sprachlicher Barrieren an das Regelversorgungssystem herangeführt werden. Aber auch für deutsche Familien / Mütter in besonders belastenden Lebenslagen wird z.B. vom Kommunalen Sozialen Dienst (KSD), von Kliniken und von Mutter-Kind- Einrichtungen verstärkt Unterstützung durch Familienhebammen angefragt.

Die Verstetigung einer 0,5 VZÄ-Stelle Hebamme in der Fachstelle Frühe Hilfen im Gesundheitsamt sowie die 0,5 VZÄ Stelle der Kinderkrankenschwester für den Ausbau der Präventionskette ab dem 1. Lebensjahr dienen einer ganzheitlichen Betreuung von Müttern & Säuglingen bzw. Kindern ab dem 1. Lebensjahr. Aufgrund der Einbindung der Hebamme und der Kinderkrankenschwester in das interdisziplinäre Team der Beratungsstelle Frühe Hilfen, wird bei Bedarf proaktiv ein niederschwelliger Zugang zu weiteren medizinisch-psychosozialen Hilfen ermöglicht. Das interdisziplinäre Team ist gut vernetzt, kann Bedarfe erkennen und die notwendige Unterstützung organisieren.

Die bisherigen Stadtteilkoordinationsstellen (bereits in Höhe von 227.500 € etatisiert) und der Eigenanteil an den Bundesmitteln Frühe Hilfen in Höhe von 33.500 € (bereits etatisiert) wurden mit der Vorlage V 0638/2017 für 2018 ff beschlossen.

 

Jens Heinemann und Fraktion                                                                                 Jutta Möllers und Fraktion

Den Antrag finden Sie hier als PDF