Der Rat möge beschließen:

Die Stadtwerke Münster werden beauftragt, Gewerbegebiete in Münster im Zuge ihrer Glasfaser-

Ausbaustrategie mit Priorität zu versorgen. Dazu ist die aktuelle Bedarfsermittlung der IHK bei ihren

Mitgliedsunternehmen auszuwerten.

Begründung:

Hochgeschwindigkeitsnetze sind vor allem für Gewerbe und Industrie sowie Telemedizin von

erheblicher Bedeutung. Die Versorgung in den Gewerbegebieten Münsters mit Glasfaser wird im

Status quo mitunter deutlich mangelhaft beschrieben. Einzig der Hansa-Business-Park ist mit

Glasfasertechnologie ausgestattet. Der Aufwand für adäquate Anschlüsse in Gewerbegebieten gilt

als recht kostspielig, da dort eine eher ungünstige Relation von Kundendichte und Fläche besteht.

In Ergänzung zu den von den Stadtwerken Münster im Juni 2017 vorgestellten Pläne für den

Breitbandausbau, der sich zunächst auf das Kreuz- und Hansaviertel konzentrieren soll, sind

Gewerbegebiete als städtischer Beitrag für eine zukunftsfähige Infrastruktur mit Priorität

auszubauen. Künftig sind noch mehr Kooperationen zwischen Unternehmen zu erwarten, die

arbeitsteilig in einem Ökosystem zusammenarbeiten werden, da alle technischen

Herausforderungen schwerlich unter einem Dach bewältigt werden können. Grundlage dafür ist

insbesondere eine gut ausgebaute digitale Infrastruktur. Aufgabe der Politik ist es, besonders den

Mittelstand bei der Digitalisierung zu unterstützen und die Weichen zu stellen. Die Stadt Münster

soll dazu über ihr Tochterunternehmen einen aktiven Beitrag zur Wirtschaftsförderung in Münster

leisten.

Ein wesentlicher Faktor in der Wirtschaftlichkeit des Stadtwerke-eigenen Glasfasernetzaufbaus ist

die Netznutzung durch andere Versorger (Versatel, Telekom, O2, Vodafone u.a.). Dies entspricht

auch der Vorstellung des Gesetzgebers. Insofern kann damit gerechnet werden, dass auch andere

Versorger Angebote für Geschäftskunden auf den Stadtwerke-Netzen unterbreiten und damit ein

zusätzlicher Anreiz zum Ausbau des Glasfasernetzes in Gewerbegebieten entsteht.

gez. Stefan Weber                                                                                                                      gez. Otto Reiners

und Fraktion                                                                                                                                  und Fraktion

Den Antrag finden Sie hier als PDF