„Anwohner müssen es ausbaden“

CDU für weiteres Glasverbot am Aasee – Kritik an Verhöhnung der AWM-Beschäftigten

Als einen „zynischen, unsäglichen Realitätsverlust“ bezeichnet die CDU-Fraktion die Absicht von Grünen und SPD, das Glasverbot am Aasee nicht zu verlängern. „Damit kündigen Grüne und SPD mutwillig den ordnungspolitischen Konsens und das erarbeitete Gesamtkonzept für den Aasee auf. Am Ende müssen es Polizei, Kommunaler Ordnungsdienst und vor allem die Anwohner ausbaden. Das ist verantwortungslose Politik, die nur auf den Applaus der Partyszene schielt“, sagt Ratsherr Stefan Leschniok. Das Glasverbot habe sich nach den Krawallen 2021 bewährt und zu einer deutlichen Verbesserung der Sicherheitslage geführt. Daher werde sich die CDU-Fraktion entschieden für eine Zustimmung zur Vorlage der Verwaltung einsetzen, das Glasverbot zu verlängern, kündigte der ordnungs- und sicherheitspolitische CDU-Sprecher an.

Empört über eine SPD-Äußerung („Ist Job der Abfallwirtschaftsbetriebe, den Glasmüll dort wegzumachen“) äußerte sich Ratsfrau Babette Lichtenstein van Lengerich. Die umweltpolitische CDU-Sprecherin sagte dazu: „Das ist an Zynismus und Missachtung der Mitarbeiter nicht zu überbieten.“ Die AWM-Beschäftigten seien jeden frühen Morgen und bei jedem Wetter unterwegs, um Münster sauber zu halten. „Diese hart arbeitenden Menschen verdienen Wertschätzung und in jedem Fall etwas anderes, als von SPD-Politikern verhöhnt zu werden.“ Mit derart arroganter Überheblichkeit werde nichts aus dem städtischen Anspruch, „Hauptstadt der Abfallvermeidung“ zu werden. Die SPD biete ein Armutszeugnis ohnegleichen.

Unter Umweltaspekten sei jede Glasscherbe und jeder Kronenkorken in der Natur eine Gefahr. Tiere nehmen bei der Nahrungssuche kleinste Glassplitter auf und sterben qualvoll an inneren Verletzungen. „Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, keinen Müll in der Natur zu hinterlassen. Münsters Partyvolk ist dazu offensichtlich nicht in der Lage. Deshalb ist der Vorschlag der Verwaltung mehr als geboten“, so Ratsfrau Lichtenstein van Lengerich.