Münster-Bike-Sharing - Innovativ, Umweltfreundlich

MÜNSTER-BIKES-SHARING – INNOVATIV, UMWELTFREUNDLICH UND PRAKTISCH

Der Rat der Stadt Münster möge beschließen:

Die Verwaltung entwickelt ein Konzept zum innovativen Münster-Bike-Sharing unter Einbeziehung folgender Vorgehensweise:

1.  Das neue Fahrradverleihsystem nutzt Fundräder und gebrauchte Räder als Leihräder, die mit einem   zeitgemäßen, intelligenten Schließ- und Bezahlsystem der Öffentlichkeit an flexiblen Standorten in der   Stadt zur Verfügung gestellt werden.
2. Die Zweiradwerkstatt beim JAZ wird zuständig für Lackierung, Herrichtung und Reparatur von Münster-  Bikes sein. Eine Schließung der Werkstatt ist somit hinfällig.
3. Die Stadt stellt in diesem Zusammenhang entsprechende Anträge auf Förderung eines kombinierten   Beschäftigungsprogramms für benachteiligte Jugendliche (JAZ) mit zukunftsweisender City-Mobilität.
4. In Kooperation mit dem Fachbereich Design der Fachhochschule werden außergewöhnliche und attraktive   Lackierungen für die Münster-Bikes in den Stadtfarben entworfen.
5. Als Projektpartner werden der ADFC, die Radstation am Hauptbahnhof und das   Jugendausbildungszentrum JAZ einbezogen.

Begründung:

Ein breit gefächertes Angebot an Fahrradverleihsystem ist ein fester Bestandteil von Fahrradstädten. Dieser Markt bietet viel Wachstumspotenzial. Laut der 2014 veröffentlichten Roland-Berger-Marktstudie "Shared Mobility“ wird bis 2020 mit jährlichen Zuwachsraten beim Bike-Sharing von 20 Prozent gerechnet. Von dem Trend sollen besonders größere Städte profitieren. In Münster nimmt die Belastung durch abgestellte Fahrräder in der Innenstadt und am Bahnhof zu. Der Raum für Fahrradparkhäuser ist begrenzt. Die Kosten für Anschaffung von neuen Fahrradparkhäusern sind vergleichsweise hoch. Für zusätzliche Fahrradständer fehlt weitgehend der Platz. Immer mehr Städte in Deutschland bieten Bike-Sharing an. Exemplarisch wird hier das StadtRAD Hamburg erwähnt. Das System funktioniert dort seit 2009 und hat derzeit 268.000 registrierte Kunden, denen an inzwischen 131 Stationen bis zu 1.650 Räder zur Verfügung stehen. Münster hat bisher kein Bike-Sharing-System, das modernen Anforderungen entsprechen würde.
 
Der Vorschlag der CDU-Fraktion greift bewusst ein innovatives Konzept auf, bei dem keine neuen Räder angeschafft werden, sondern Fundräder und gebrauchte Räder zu "Münster-Bikes" lackiert und als Leihräder mit einem intelligenten Schließ- und Bezahlsystem zur Verfügung gestellt werden. Die obligatorische Identifizierung bei der Registrierung in ein System ist unverzichtbar, um Vandalismus und Diebstahl vorzubeugen, doch sie sollte so einfach wie möglich gestaltet werden. In mehreren Städten in Deutschland funktioniert bereits ein Bike-Sharing mittels einer Smartphone-App, mit der Fahrräder flexibel geortet und gemietet werden können. Auch per Internet oder Hotline-Anruf ist es möglich, ein Fahrrad zu reservieren. Auch sollte die Preistarifstruktur flexibel gestaltet werden, damit die Nutzer eine größere Wahl haben. Ein gutes Beispiel dafür kann das StadtRAD in Hamburg oder das „Velocity-aachen“ sein.

Zur Tradition in der Stadt Münster gehört eine enge Zusammenarbeit mit der Wissenschaft. So ist es auch in diesem Fall wünschenswert, Studierende und Dozenten der Fachhochschule einzuladen, sich am dem Konzept mit ihren Design-Ideen zu beteiligen. Bei der Konzeptentwicklung sollen weitere Projektpartner einbezogen werden wie der ADFC, die Radstation am Bahnhof und das JAZ (Zweiradwerkstatt), um von ihrem Know-How sinnvoll für alle Beteiligten profitieren zu können.