Wirtschaft und Gewerbe brauchen Entwicklungsmöglichkeiten - Münsterweit!

Der Rat der Stadt Münster möge beschließen:

Die Verwaltung wird beauftragt, ein Entwicklungskonzept zur langfristigen Gewerbeflächenvorhal-tung in allen Stadtbezirken zu erstellen. Dabei soll eine Fokussierung auf wenige Gebiete zugunsten eines breit aufgestellten Flächenangebots in allen Stadtbezirken vermieden werden.

Die Verkehrserschließung bestehender (z.B. Zentrum Nord) wie neuer Gewerbeflächen ist dabei besonders zu berücksichtigen.

Begründung:
In den vergangenen sechs Jahren war die Wirtschaftsförderung Münster (WFM) an Flächenverkäufen oder Vermittlungen in folgendem Umfang beteiligt:
- 2008: 10,7 ha
- 2009: 12,4 ha
- 2010: 15,3 ha
- 2011: 12,3 ha
- 2012: 15,1 ha
- 2013: 8,4 ha
Zusätzlich werden in jedem Jahr weitere Flächenverkäufe realisiert, an denen die WFM nicht beteiligt ist.

Im Eigentum oder im Verfügungsbereich der WFM stehen ca. 97 ha Gewerbe- und Industriegebietsfläche. Das ist eine hohe Zahl, sie speist sich jedoch vornehmlich aus  vier Gebieten (Hessenweg, Loddenheide, Wolbeck, Amelsbüren). Eine Handlungsfähigkeit in den übrigen Stadtbezirken ist derzeit nicht gegeben.

Die Gewerbeflächenentwicklung ist einer der wichtigsten Aufgaben städtischer Wirtschafts- und  Infrastrukturpolitik. Ohne eine angemessene und in allen Stadtbezirken ausgewogene Gewerbeflächenausweisung kann die Stadt Münster ihre bisher hervorragende Wirtschaftspolitik nicht aufrechterhalten . Deswegen müssen heute die Weichen für morgen gestellt werden:  Münster braucht ein langfristiges Konzept zur Gewerbeflächenentwicklung, um bestehenden wie zukünftigen Unternehmen Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Gerade der erfolgreiche Mittelstand als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung für Münster braucht Perspektiven und Entfaltungsmöglichkeiten. Eine gute Anbindung an die Verkehrsinfrastruktur, eine unkomplizierte wie schnelle Vergabepolitik und eine passgenaue Begleitung durch die Verwaltung bei neuen Ansiedlungen und Erweiterungen bestehender Unternehmen muss dabei sichergestellt sein.

Die dezentrale Struktur des Gewerbeflächenangebotes soll des Weiteren die Entwicklung aller Stadtbezirke forcieren. Es darf keine Konzentration auf einzelne, wenige Gebiete geben. Die Menschen sollen die Chance haben, auch ohne langwierige Anfahrten zu ihrer Arbeitsstätte zu kommen. Das vermeidet noch längere Staus und vermindert die Belastung der Umwelt durch weitere Verkehre.