„Verfügbares WLAN als Standortfaktor“

Der Rat möge beschließen:


1.    Der Rat der Stadt Münster stellt fest, dass immer mehr Städte erkannt haben, welche Bedeutung ein offenes und für alle Bürger verfügbares W-LAN als Standortfaktor, als Service für die Bürgerschaft, aber auch für touristische Zwecke, hat. So sind in Düsseldorf, Norderstedt, Pforzheim oder Aalen offene W-LAN-Netze als städtische Projekte, als Projekte kommunaler Versorgungsunternehmen, als Projekte der lokalen Wirtschaft realisiert worden.


2.    Der Rat der Stadt Münster erklärt, dass sich Münster - gerade auch als Universitätsstadt mit fast 50.000 Studenten - dieser Aufgabe stellen wird und nach Realisierungsmöglichkeiten für Münster sucht.


3.    Die Verwaltung wird dazu beauftragt,

a)    die Projekte anderer Städte auszuwerten und dem Rat bis Jahresende 2013 dazu zu berichten sowie Vorschläge für ein auf Münster übertragbares Konzept zu unterbreiten.

b)    Dazu soll auch dargestellt werden,

o    welche technischen Einrichtungen hierfür geschaffen werden müssen;

o    wie haftungsrechtliche Probleme in diesen Städten gelöst wurden;

o    welche Kosten durch die Einrichtung und den laufenden Betrieb hier aufgewendet werden;
o    wie Kooperationsmöglichkeiten bei der Realisierung mit der Universität und privaten Dritten gesehen werden (z. B. Telekommunikationsunternehmen).
o    welche Erfahrungen in den Modellstädten bei der Refinanzierung aus Werbeanzeigen, Engagement Dritter etc. vorliegen?
c)    ein Konzept für die Bereitstellung eines internetunterstützen Stadtrundgangs (Vgl. Pforzheim) zu prüfen.


Begründung:

Die Zeiten mobilen Internets sind längst angebrochen. Sei es bei der Nutzung von Smartphones, sei es an Hotspots an Bahnhöfen oder Flughäfen. Viele Menschen sind  unterwegs bereits online. Etwa 40 Prozent aller Deutschen surfen täglich auf Smartphones, in Münster dürfte die Zahl, nicht zuletzt aufgrund der vielen Studentinnen und Studenten, noch höher liegen.


Diesem Trend soll sich die Stadt Münster nicht verschließen, sondern vielmehr Motor und Modellstadt für die mobile Internetnutzung in der Region und darüber hinaus werden. Daher soll die Verwaltung prüfen, ob die Einrichtung eines flächendeckenden, für den Nutzer kostenfreien mobilen Zugriffs auf das Internet – zunächst auf einen Bereich innerhalb des Promenadenrings begrenzt – möglich ist und welche Kosten durch die Einrichtung entstehen würden. Auch eine mögliche Einbeziehung privater Wirtschaftsunternehmen, wie beispielsweise den Gastronomen in der Stadt, soll Prüfungsbestandteil sein.
Einige Städte sind hier schon sehr viel weiter: So wird den Bürgerinnen und Bürgern in Norderstedt (bei Hamburg), Aalen (Baden-Württemberg) sowie in Pforzheim den Einwohnern und den jeweiligen Gästen ermöglicht, in der Stadt WLAN kostenlos zu nutzen. Gleiches soll auch das Ziel in Münster sein. 
Die Voraussetzungen für ein öffentliches WLAN-Netz sind in Münster durchaus gegeben: Beispielsweise ist die Stadt über die Stadtwerke am Unternehmen N-DIX beteiligt, die der Stadt bei der technischen Umsetzung hilfreich sein kann. Die RVM hat in seinen Bussen mittlerweile WLAN-Anschlüsse eingeführt, so dass es auch dort schon Erfahrungen und Eindrücke gibt, die für Münster bei einer möglichen Umsetzung hilfreich sein können.
Ein freier WLAN-Zugang steigert die Attraktivität der Stadt für die Bürgerschaft und für Besucherinnen und Besucher ungemein. So können insbesondere Touristen das mobile Internet nutzen, um gezielte Informationen über die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erlangen (vgl. Prüfauftrag Nr. 4), ähnlich einem Audioguide in Museen etc. Außerdem können die zahlreichen ausländischen Geschäftsreisenden wie auch sonstige Besucher ohne deutschen Mobilfunkvertrag schnell und unkompliziert auf das Internet zugreifen – ein optimaler Wirtschaftsvorteil. Aber auch der münsteraner Bürgerschaft wird ein toller, nützlicher Service seitens der Stadt zur Verfügung gestellt. Gerade als Studentenstadt ist Münster für einen flächendeckenden WLAN-Empfang prädestiniert.
Dies erhöht unsere Bürgerfreundlichkeit und führt zu einem positiven Image unserer Stadtgesellschaft.