CDU fordert die Einhaltung der üblichen Baustandards und keine Sonderwege
„Wenn es überhaupt noch eines Beweises bedurft hätte, dass Bauen in Münster viel zu teuer ist, dann hat ihn die Schulbaumisere erbracht.“ So hat CDU-Ratsfrau Babette Lichtenstein van Lengerich den Antrag ihrer Fraktion begründet, in Münster bei kommunalen Neubauten künftig den Bundesstandard anzuwenden und nicht mehr die überteuerte Extraklasse. Die Stadtverwaltung soll ein neue Gebäudeleitlinien vorlegen. „Gute Beispiele aus anderen Kommunen legen nahe, dass sich auf diese Weise die Baukosten erheblich reduzieren lassen“, heißt es in dem Antrag. Die baupolitische CDU-Sprecherin wies darauf hin, dass überzogene Münster-Standards nicht nur für öffentliche Gebäude gelten, sondern auch Bauwilligen und vor allem jungen Familien den Wohnungsbau erschweren und damit die Abwanderung ins Umland provozieren.
Die seit 2020 geltenden kommunalen Gebäudeleitlinien sind aus CDU-Sicht zu komplex, erfordern aufwendige Bürokratie und verteuern das Bauen in Münster um 10 bis 15 Prozent im Vergleich zum Bauen nach Bundesstandard. Gleichzeitig ist die CO2-Ersparnis kaum besser als bei Gebäuden, die nach dem Bundesstandard gebaut werden. Angesichts der dramatischen städtischen Haushaltslage sei sofortige Kostenverringerung unerlässlich. „Der Sonderweg beim Bauen ist gescheitert“, so Lichtenstein van Lengerich. In Hamburg etwa sorge die Initiative „Bezahlbar Bauen“ dafür, die Kosten pro Quadratmeter Baufläche bis zu 2.000 Euro zu reduzieren.