Fahrradwege als Kraftwerke nutzen

CDU bringt weitere Idee erneuerbarer Energieerzeugung

Die CDU-Ratsfraktion denkt daran, Transportwege in Münster als Kraftwerke zu nutzen und einen Solarradweg auf einer Musterstrecke zu erproben. Der Rat soll die Stadtverwaltung mit entsprechenden Erkundungen beauftragen. Vor einer Entscheidung soll sowohl ein Solartunnel als auch eine Strecke aus Solarzellen auf dem Untergrund nach niederländischem Vorbild geprüft werden.

„Photovoltaik ist zu einer Stütze der Produktion von erneuerbaren Energien geworden. Zunehmend werden aber die möglichen und wirtschaftlich sinnvollen Standorte knapp. Im urbanen Raum waren sie schon immer begrenzt. Inzwischen entstehen nebeneinander verschiedene Nutzungskonzepte von Balkon-PV-Modulen über Solarfassaden bis hin zu Solarwegen“, so Ratsfrau Babette Lichtenstein van Lengerich, umweltpolitische CDU-Sprecherin. Photovoltaik-Erzeugung an Straßen habe viel Potential. Auf der Teilstrecke eines Radweges könne die Technologie getestet werden, um die Unterstützung für erneuerbare Energiegewinnung, sicheres Radfahren und Flächeneinsparung gleichzeitig zu erreichen.

In den Niederlanden werden Solarradwege seit 2014 gebaut und getestet. Die dortigen Erfahrungen sind positiv. Im niederländischen Maartensdijk (Provinz Utrecht) wurde ein 330 Meter langer Radweg eröffnet, bei dem das Sonnenlicht durch eine lichtdurchlässige und rutschfeste Kunststoff-Oberfläche die unter dem Weg verlegten Sonnenkollektoren erreicht. Auf der Strecke entsteht so viel Energie, dass 40 Haushalte versorgt werden können und die Straßenbeleuchtung entlang des Radweges sichergestellt wird.