Weber: Kein Anlass zu Vorwürfen gegen Arbeit des Jugendamts

Gegen Kinderschänder Polizeiarbeit stärken und Strafrecht verschärfen
 
Auf Entsetzen ist in der Rathaus-CDU das aktuelle Verbrechen organisierten Kindesmissbrauchs in Münster gestoßen. Nach einem Bericht von Stadtdirektor Thomas Paal in der Fraktionssitzung am Montagabend (8. Juni) sicherte CDU-Fraktionsvorsitzender Stefan Weber im Rathaus eine gründliche Erörterung zu. Stadt und Bürgerschaft müssten jede Möglichkeit nutzen, derartigen Verbrechen durch Wachsamkeit vorzubeugen. Erforderlich seien offensichtlich auch eine Stärkung der Polizeiarbeit und eine Verschärfung des Strafrechts schon beim Besitz und der Verbreitung von kinderpornografischen Inhalten.
 
Nach allen vorliegenden Erkenntnissen gibt es laut Weber keinen Anlass zu Vorwürfen gegen die Arbeit des städtischen Jugendamtes im Vorfeld des Verbrechens. Das Amt war erstmals Ende 2014 aktiv geworden, als die Stadt Hinweise auf eine Anklage wegen Besitzes und Vertriebs kinderpornografischer Inhalte gegen den heutigen mutmaßlichen Haupttäter erhalten hatte, der jetzt wegen vielfachen Kindesmissbrauchs beschuldigt wird. Anlass war die Sorge um das heute zehnjährige Opfer aus Münster, Sohn der Lebensgefährtin des jetzt Inhaftierten. Das Familiengericht hatte aber entschieden, das Kind in der Obhut seiner Mutter zu lassen, die damals noch nicht mit ihrem Sohn und ihrem Lebensgefährten in häuslicher Gemeinschaft lebte. Hilfsangebote des städtischen Jugendamtes hatte die Mutter zurückgewiesen. Nach den vorliegenden Informationen hatte es seit der Familiengerichtsentscheidung keine Hinweise an die Stadt gegeben, die ein erneutes Einschreiten ihres Jugendamtes gerechtfertigt hätten.